Hansen, Erik Fosnes: Das Löwenmädchen | ||
KIEPENHEUER & WITSCH - 2008 - 395 Seiten. | ||
Im Winter des Jahres 1912 ereignet sich in einem norwegischen Dorf eine medizinische Sensation. Ein kleines Mädchen wird geboren, dessen Körper über und über mit feinem hellblondem Haar bedeckt ist. Da ihre Mutter bei der Geburt stirbt, wird Eva Arctander, so der Name des Mädchens, einer Amme übergeben.
Ihr Vater, der Stationsvorsteher Arctander, schämt sich für die Andersartigkeit seiner Tochter und schottet sie von der Außenwelt ab. Erst als sie in die Schule kommt, kann Eva sich langsam aus der Enge ihrer Isolation befreien. Doch der Kontakt mit ihren Mitmenschen gestaltet sich schwierig. Kinder wie Erwachsene begegnen ihr mit Spott, Ablehnung und Befremden. Die wenigen Menschen, die vorurteilsfrei mit ihr umgehen, erkennen jedoch schnell, welch einfühlsamer und hochintelligenter Mensch sich unter dem Fell verbirgt. Der Roman stellt in berührender und nachdenklich machender Weise die Frage nach dem Umgang mit Andersartigen, nach Toleranz und der Freiheit des Einzelnen, sich in der Gemeinschaft individuell zu entfalten. |