Das Dorf, aus dem der provozierende, charmante und egoistische Ich-Erzähler Balram stammt, nennt er ironisch Dorfparadies, denn es gibt weder Strom noch Wasser, die Kinder sind unterernährt. Wichtigstes Familienmitglied ist die Wasserbüffelkuh. Es herrschen noch feudale Zustände: wenige mächtige Familien haben die Kontrolle, die Armen kaum Gelegenheit zu entkommen, Lehrer stehlen das Essensgeld ihrer Schüler, weil sie kein Gehalt bekommen, Kinder bleiben halbgebildet. Töchter zu verheiraten treibt viele Familien in den Ruin. Aus der Perspektive des überheblichen, selbstsicheren Balram, der an den Wert der Bildung glaubt, Auto fahren lernt und es schafft, als Fahrer und Diener nach Bangalore und Delhi zu kommen, wird das Leben der Reichen äußerst witzig beschrieben. Die einzige Möglichkeit, sich aus dem indischen Unterdrückungssystem zu befreien und erfolgreicher Unternehmer zu werden, besteht für Balram darin, seine Familie zu verlassen und seinen Arbeitgeber zu ermorden.
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