Kate Grenville: Der verbotene Fluss
Bertelsmann Verlag, München - 2006 - 411 Seiten.
Im Jahre 1806 kehrt der Londoner Fährmann William Thornhill seiner Heimatstadt den Rücken. Nicht freiwillig, aber bittere Armut hat ihn zum Gelegenheitsdieb werden lassen. Auf dieses Verbrechen steht die Todesstrafe. Nur seiner mutigen Frau Sal hat er es zu verdanken, dass die Strafe umgewandelt wird in lebenslange Verbannung nach Neusüdwales. William erscheint dies schlimmer als der Tod. Doch Sal, die ihn mit den zwei Kindern begleitet, hat sich noch nie geschlagen gegeben. Mit nichts bauen sie sich in der Ansiedlung namens Sydney eine Existenz auf. Ihre leidenschaftliche Liebe ist dabei für beide eine Kraftquelle. Schnell spüren sie, dass einen, der richtig arbeitet, in der Kolonie niemand aufhalten kann. Ein Boot und dann das von William heiß ersehnte eigene Stück Land - kein Wunsch scheint unerfüllbar. An einer Flussmündung nimmt William sein Traumland in Besitz. Trotz ihrer Angst vor der Einsamkeit und vor den schwarzen Ureinwohnern folgt Sal ihrem Mann mit den Kindern in die verlassene Gegend, in die sich bisher nur wenige Siedler trauten. Ganz auf sich gestellt bauen sie ihr eigenes Reich - sie lernen, mit den Ureinwohnern in friedlicher Nachbarschaft zu leben, erfahren die brutale Arroganz anderer Weißer, die sich selbstverständlich als Herren sehen und die Schwarzen zu verdrängen suchen. William und Sal hingegen begreifen etwas von der Grundregel des Gebens und Nehmens, nach der die Ureinwohner leben, und zollen ihnen Respekt. Doch der Hass lodert wild auf, und als William ein gefährliches Geheimnis entdeckt, muss er sich entscheiden, auf welcher Seite er steht.

   
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