Rom, an einem strahlend sonnigen Tag im Januar 1943: Eine junge Deutsche, die kurz vor der Geburt ihres ersten Kindes steht, begibt sich auf einen Spaziergang in der ihr fremden Stadt. Ihr geliebter Mann, Pfarrer in der kleinen evangelischen Gemeinde, ist an die afrikanische Front versetzt worden, der Zeitpunkt seiner Rückkehr ungewiss. Trotz der verwirrend schönen Eindrücke und all der rätselhaften Dinge, die ihr auf ihrem Weg begegnen, ist sie mit jedem Gedanken bei ihm, der doch versprochen hatte, die "römischen Freuden" mit ihr zu teilen. Doch sie beginnt zu ahnen, dass der Krieg verloren gehen könnte. In dieser opulent sinnlichen Erzählung greift Friedrich Christian Delius seine eigene Familiengeschichte auf. Die junge Frau, die mit offenen Augen, bangem Herzen und nicht nachlassender Hoffnung durch die Ewige Stadt geht, ist seine Mutter. Ob es nun dieser autobiographische Bezug ist oder der Zauber Roms, die Ängste des Krieges oder die einfühlsam geschilderte Liebesgeschichte - dieses Buch entwickelt eine Sogkraft, der man sich kaum entziehen kann.
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