Bernhard Schlink: Die Heimkehr
Diogenes, Zürich - 2006 - 374 Seiten.
Peter Debauer, der Ich-Erzähler des Romans, verbringt als Kind die Ferien bei den Großeltern in der Schweiz.

An den Abenden sitzt er mit ihnen am Tisch und liest, während sie die Heftchenromane edieren und korrigieren, mit denen sie ihr Geld verdienen. Da Papier in den 50er Jahren teuer ist, bekommt er die Korrekturbögen als Sudelpapier – mit dem Verbot, die Rückseiten zu lesen.

Eines Tages tut er es doch und liest von der Irrfahrt und Heimkehr eines deutschen Soldaten aus Sibirien, seiner Suche nach seiner Frau. Als der Soldat schließlich die Stadt, das Haus, die Wohnung findet und seine Frau die Tür aufmacht, steht ein anderer Mann neben ihr und trägt sie dessen Kind auf dem Arm.

Er… Nein, Peter Debauer erfährt nicht, was dann passiert. Er hat die Korrekturbögen mit dem Ende des Romans schon beschrieben, bekritzelt und weggeworfen. Jahre später fällt ihm die Geschichte wieder ein, und er will das Ende wissen. Aus der Suche nach dem Ende der Geschichte wird die Suche nach deren Autor. Nach einem Mann, der immer wieder verstanden hat, seine Spuren zu verwischen. Der unter verschiedenen Identitäten gelebt und verschiedene Karrieren gemacht und ein eigenwilliges Verhältnis zu den Furchtbarkeiten des 20. Jahrhunderts entwickelt hat.

Dabei begegnet Peter Debauer sich selbst. Aus der Suche nach dem Ende der Irrfahrt des Soldaten wird seine eigene Odyssee, die Suche nach seiner Herkunft und Heimkehr und nach der Frau, die er liebt.

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