Als der elfjährige Carlos Eire 1962 gemeinsam mit seinem Bruder Tony ein
Flugzeug besteigt, um im Rahmen der Operation "Pedro Pan" wie 14.000
andere Kinder ohne seine Eltern von Kuba aus in die USA geflogen zu
werden, glaubt er, er kommt ins Paradies. Kaugummi lockt und Coca Cola,
so wie es die TV-Shows und die amerikanischen Filme seiner Heimat zur
Zeit vor der Machtübernahme Fidel Castros verheißen hatten. Und, davon
ist der Junge überzeugt: Seine Eltern wird er ohnehin bald wiedersehen.
Erst später wird Eire begreifen, dass sein Flug über den Ozean in
Wirklichkeit der Auszug aus dem Paradies gewesen ist. Denn der Sohn
eines angesehenen Juristen lässt nicht nur eine glückliche Kindheit mit
ausgelassenen Partys in luxuriösen Häusern mit Pools und ein erlesenes
Leben in vornehmen Clubs zurück. Er verliert auch seinen Vater, der sich
beharrlich weigert, mit der Mutter später ebenfalls nach Amerika
auszureisen. Die Mutter zumindest trifft Eire drei Jahre später in
Chicago wieder. Seinen Vater hat er nie mehr gesehen. Lange wird Eire
brauchen, um dem Vater zu verzeihen (später nimmt er den Familiennamen
der Mutter an). Von diesem Ringen ums Verstehen, von der hilflosen
Ohnmacht des Richter-Vaters, der doch früher ein mächtiger Ludwig XVI.
war, angesichts des Mordens in den kubanischen Straßen während der
Revolution, und von der zauberhaften Zeit davor erzählt das Buch.
|
|