Bernhard Schlink: Liebesfluchten
Diogenes Verlag - 2000 - 307 Seiten
Anziehungs- und Fluchtformen der Liebe in sieben Geschichten: als unterdrückte Sehnsüchte und unerwünschte Verwirrungen, als verzweifelte Seitensprünge und kühne Ausbrüche, als unumkehrbare Macht der Gewohnheit, als Schuld und Selbstverleugnung.

Alle Protagonisten sind dabei in ihre Zeit verstrickt: Die deutsche Vergangenheit holt einen jungen Mann da ein, wo man es am wenigsten erwartet - in der Liebe zu einem Bild. Ein Ostberliner Ehepaar begeht Verrat aneinander - um die Ehe zu retten. Ein arrivierter Altschundsechziger laviert sich durch die Untiefen seiner liberalen Ehe und konventionellen Liebschaften, bis sein Schiff sinkt und er angespült wird, wo er nie landen wollte. Ein deutscher Student in New York greift zu ungewöhnlichen Mitteln, um seine Liebe zu einer amerikanischen Jüdin zu bewahren.

Liebesfluchten sind zugleich auch Großstadtgeschichten und Geschichten über eine ratlose Generation, die immer wieder über die Fallstricke ihrer Vergangenheit stolpert. "Schlink schreibt eine klare, präzise, schöne Prosa, die in der deutschen Gegenwartsliteratur ihresgleichen sucht." (Christopher Ecker / Berliner Zeitung)