Roddy Doyle: Henry der Held
Krüger, Frankfurt - 2000 - 414 Seiten
Eine Sternschnuppe schoss über den schwarzen Himmel Dublins. Wo waren die drei Weisen aus dem Morgenland? Wo waren die Schafe und die Hirten? Sie hatten es verpasst, die verdammten Trottel. Sie folgten dem falschen Stern; sie hatten die Geburt von Henry Smart verpasst, meine, die Geburt des einen, einzigen Henry S. Smart." Mitten in die Slums von Dublin wird Henry 1901 hineingeboren. Sein Vater ist Rausschmeißer im Bordell und berühmt dafür, blitzartig mit seinem Holzbein Störenfriede niederzuschlagen. Seine Familie kann er davon nur schlecht ernähren, besonders den kleinen, immer hungrigen Henry. Aber Henry ist stark. Er wird ein kleiner König der Straße - verdreckt, gewitzt und ganz auf sich gestellt. Dann ist er beim Osteraufstand 1916 dabei, kämpft für die Freiheit Irlands. Und er findet seine Liebe: Miss O'Shea, die ihm einst das Lesen beibrachte und die jetzt an seiner Seite in die IRA eintritt. Henry verübt Anschläge und Morde auf Befehl. Er ist ein Rebell auf einem gestohlenen Fahrrad. Aber schließlich muss er erkennen, dass er immer nur ein Handlanger für andere war. Roddy Doyle eröffnet in seinem großen Irland-Epos neue Erzähldimensionen. Gekonnt verwebt er Henrys außergewöhnliches Leben und seine schicksalhafte Liebe mit der irischen Geschichte. Ein grandioser Roman, in dem sich dieser berühmte Autor selbst übertrifft