Gaarder, Jostein: Das Orangenmädchen | ||
Hanser - 2003 - 187 Seiten | ||
Georg ist 15 und lebt mit seiner Mutter, seinem Stiefvater und der kleinen Miriam in Oslo. An seinen Vater kann er sich kaum noch erinnern; er ist gestorben, als Georg vier war. Doch nun, elf Jahre später, greift Georgs Vater wieder in sein Leben ein -– mit einem langen Brief, der all die Jahre in Georgs alter Kinderkarre versteckt war.
Der größte Teil des Buches besteht aus diesem Brief, den Georgs Vater geschrieben hat, als er wusste, dass er bald sterben würde. Und genau darum geht es in dem Roman: ums Sterben und ums Leben. Aber vor allem erzählt Georgs Vater eine Liebesgeschichte, die er als 19-Jähriger mit dem geheimnisvollen "Orangenmädchen" erlebt hat. Nur einmal hat er dieses Mädchen mit der großen Orangentüte gesehen, aber er hat sich gleich in sie verliebt. Er sucht sie überall und malt sich auf hunderterlei Arten ihr Leben aus, bis sie ihm eines Tages sagt, dass sie sich jederzeit treffen können, sofern Georgs Vater bereit ist, ein halbes Jahr auf sie zu warten. Es ist eine märchenhafte Geschichte mit vielen Rätseln. Doch am Ende hat Georg nicht nur seinen Vater kennen gelernt, sondern kann auch die eine große Frage beantworten, die sein Vater ihm stellt. Es ist ein ernstes Thema, das Gaarder hier mit leichter Hand, märchenhaften Elementen und auch mit philosophischem Tiefgang behandelt. Ebenso wie Georg werden die jugendlichen Leser sich zunächst vielleicht scheuen, sich darauf einzulassen. Doch sie werden wie Georg herausfinden, dass es sich lohnt und dass sie eine Menge nicht nur über den Tod, sondern vor allem über das Leben in seiner ganzen Schönheit erfahren. |